Vorteile einer Fahrradreise

Vorteile einer Fahrradreise

Zugegeben, es war wirklich nicht alles schlecht in der Zeit, in der wir mit dem Fahrrad unterwegs waren. Um ehrlich zu sein, haben wir viele unvergessliche Momente erleben dürfen.

Und deswegen kannst du jetzt hier den Artikel über die Vorteile einer Fahrradreise lesen.

Auch wenn es mir gerade sehr schwer fällt, Vorteile einer Fahrradreise zusammenzutragen, weiß ich wohl tief im Inneren, dass die Fahrrad-Zeit auch eine schöne Zeit war.

Ja, sie war anstrengend und wird in Australien mit Sicherheit wieder anstrengend werden. Und mal abgesehen von den Nachteilen, die eine solche Art des Reisens mit sich bringt, gibt es doch auch ein paar Vorteile.

Und hier findest du unsere persönliche Liste der Vorteile einer Fahrradreise.

1. Du bist nicht nur einer von Vielen
Wenn du mit dem Auto ein Land bereist, dann hebst du dich meistens nicht wirklich von der Masse ab. Besonders hier in Neuseeland bist du dann einfach nur einer von Vielen anderen Backpackern. Und diese haben manchmal einen wirklich schlimmen Ruf. Sie seien laut, dreckig und respektlos.

Wenn du mit Fahrrad unterwegs bist, bist du anders. Du wirst mit anderen Augen gesehen und bewundert. Denn in Neuseeland zum Beispiel würden wohl die wenigsten auf die Idee kommen, ihr Land mit dem Fahrrad zu erkunden (Hmm… warum wohl?).

Und die Art und Weise, ein fremdes Land mit dem Fahrrad zu entdecken, bringt uns zu Vorteil Nummer 2.

2. Du kommst eher in Kontakt mit Einheimischen
Sollte deine Intention des Reisen sein, Land und Leute kennen zu lernen, dann ist das Fahrrad definitiv eine gute Möglichkeit. Denn dadurch bist du, wie oben schon erwähnt, nicht einer von Vielen. Du bist etwas Besonderes.

Einheimische kommen auf dich zu und sind neugierig. Wir wurden sogar an unserem allerersten Tag direkt von einer Familie eingeladen, bei ihnen zu übernachten. Aus heiterem Himmel. Und ein leckeres Frühstück gab es am nächsten morgen noch on top.

Es gibt viele Situationen, in denen du in ein Gespräch mit Kiwis kommst. Du brauchst zum Beispiel nur vor dem Supermakt stehen, während der andere einkaufen ist. Besonders ältere Leute sind wahnsinnig neugierig und fragen dich Löcher in den Bauch. Und hin und wieder gibt es dann auch mal ein Bier aus der Einkaufstüte geschenkt.

3. Du kannst anhalten, wo immer du auch willst
Ein Fahrrad nimmt eben nicht viel Platz weg. Und so kannst du an fast jeder Strasse einfach einen kleinen Stop einlegen, wenn du zum Beispiel etwas tolles gesehen hast.

So haben wir zum Beispiel des öfteren Stop entlang des SH1 gemacht. Denn als wir die Robben auf den Felsen haben liegen sehen, haben wir mitten in einer Baustelle einfach links anhalten können. Welche Autofahrer können das schon von ihrer Reise behaupten?

4. Du kannst Strassen fahren, die wenige Touristen fahren
Natürlich sind wir einen Teil des berühmten SH1 auf der Südinsel Neuseelands mit dem Fahrrad gefahren. Und das war wirklich toll. Wenn dir der Verkehr dann aber doch mal zu viel werden sollte, dann weichst du einfach auf die Nebenstrassen aus.

Wir haben das eigentlich regelmäßig gemacht und so einige der besten Schlafplätze gefunden. Und auch Delfine haben wir entlang des Meeres auf einer solchen Strasse im Meer toben sehen. Nur wir und sonst niemand. So, wie man es sich wahrscheinlich auch meistens wünscht.

5. Du kannst essen was und wann du willst
In unserem Artikel über die Nachteile einer Fahrradreise haben wir einen Punkt der ungesunden und unausgewogenen Ernährung aufgezählt. Je nach dem in welchem Land du unterwegs bist stimmt das auch. Aber jetzt kommen wir zu dem Vorteil: es ist eigentlich (fast) scheißegal was du isst. Denn dadurch, dass du eh jeden Tag mit dem Fahrrad unterwegs bist, verbrauchst du unmengen an Energie. Die braucht dein Körper aber auch, um am nächsten Tag weiter zu machen. Und genau deswegen ist es egal, wenn du am späten Abend 500 Gramm Nudeln verdrückst.
6. Sportlich, sportlich

Dieser Vorteil liegt wohl auf der Hand. Du bist jeden Tag draußen an der frischen Luft und bewegst dich sogar dabei noch. Jeden Tag. Den ganzen Tag. Was gibt es besseres für deinen Körper?

 

Auch wenn ich viel auf unserer Reise geflucht habe und mein Fahrrad des öfteren in den Busch oder die Klippe runter schmeißen wollte, bin ich froh, dass ich es bis zu einem gewissen Punkt durchgezogen habe. Und das habe ich nicht zuletzt Ricardo zu verdanken, der mich immer wieder gepusht hat.

Was sind deine persönlichen Vorteile einer Fahrradreise? Auch hier haben wir sicherlich wieder den einen oder anderen positiven Aspekt vergessen. Schreib es uns doch gerne in die Kommentare oder eine private Nachricht an info@tausendfremdeorte.de.

Wir freuen uns auf deine Geschichte.

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Was sind deine persönlichen Vorteile einer Fahrradreise? Auch hier haben wir sicherlich wieder den einen oder anderen positiven Aspekt vergessen. Schreib es uns doch gerne in die Kommentare oder eine private Nachricht an info@tausendfremdeorte.de.

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Nachteile einer Fahrradreise

Nachteile einer Fahrradreise

Wenn wir Leuten erzählen, dass wir mit dem Fahrrad durch Neuseeland fahren, dann werden wir immer mit staunenden Augen angeschaut. Die meisten finden das eine total tolle Idee und würden das auch gerne einmal machen. Allerdings hat das Ganze nicht nur Vorteile.

Hier erfährst du die Nachteile einer Fahrradreise.

Das eine Fahrradreise kein Zuckerschlecken sein würde, war uns eigentlich schon von Anfang an klar. Das allerdings Kleinigkeiten dazu führen würden, dass mir diese Reise meistens keinen Spaß macht, hatte ich wirklich nicht erwartet.

Seit dem diese Idee in die Tat umgesetzt wurde, war ich wahnsinnig skeptisch und zurückhaltend. Aber ich war auch motiviert und wollte den Plan mit in die Tat umsetzten. Denn ich dachte, es wäre eine tolle und einzigartige Idee, ein Land kennen zu lernen. Und ja… es war eine einzigartige Idee Neuseeland kennen zu lernen. Aber am meisten habe ich wohl mich selber kennen gelernt.

 

Mittlerweile habe ich das Fahrrad fahren größtenteils aufgegeben, zumindest in Neuseeland, und wir bereisen die Westküste jetzt mit dem Auto. Denn nach 101 Tagen hatte ich die Schnauze faul. Und das hatte verschiedene Gründe.

Hier ist eine Liste unserer persönlichen Nachteile einer Fahrradreise:

1. Das Gefühl, nicht voran zu kommen
Es wird immer gesagt, dass man ein Land intensiver mit dem Fahrrad kennen lernt, weil man einfach langsamer unterwegs ist und nicht an allem und jedem vorbei rauscht. Auch ich habe das am Anfang wirklich geglaubt. Deswegen haben wir uns unter anderem für das Fahrrad als Fortbewegungsmittel entschieden.

Aber mal ganz ehrlich… mir persönlich ist es einfach zu langsam. Es liegt vielleicht auch ein bisschen an mir. Wenn ich mehr geübt wäre, könnte ich vielleicht 100 Kilometer jeden Tag schaffen. Aber bei uns war es dann doch eher so, dass wir im Schnitt eher „nur“ 50 Kilometer am Tag gefahren sind.

Ich hatte einfach das Gefühl auf der Stelle zu treten.

Die Landschaft veränderte sich nur wenig und auf der Karte sah das, was man an einem Tag geschafft hat, auch eher lächerlich aus. Aber wie gesagt, Ricardo hatte zum Beispiel nicht das Gefühl. Vielleicht lag es dann tatsächlich einfach an mir.

2. Fahrrad fahren bei jedem Wetter
Auch wenn wir uns an regnerischen Tagen eher ein Plätzchen zum „ausharren“ gesucht haben, ist man doch bei jedem Wetter draußen. Natürlich gibt es Möglichkeiten wie Warmshowers und Couchsurfing, wo man die Tage gut rumkriegen kann. Auch eine kleine Auszeit in der Bücherei kommt an Tagen mit Schmuddelwetter-Garantie bei uns immer in die engere Auswahl.

Aber dann gab es wieder Tage, an denen wir uns im Zelt eingesperrt haben und hofften, dass alles trocken bleiben würde. Und wenn wir dann doch mal von einem Schauer erwischt wurden, dann hatten wir echt Schwierigkeiten, unsere Sachen für den nächsten Tag wieder irgendwie trocken zu bekommen.

Und wer schon einmal in klamme, kalte Sachen schlüpfen musste, weiß was ich meine.

3. Es ist unmöglich alles zu sehen
Ok, es ist sowie so eher unmöglich alles zu sehen. Aber wenn du mit dem Fahrrad unterwegs bist, ist es irgendwie noch schwieriger. Denn an vielen Spots, wie Wasserfälle oder irgendwelche schönen Wanderwege, kannst du dein Fahrrad einfach nicht mitnehmen. Und was macht man dann mit dem Fahrrad und dem ganzen Gepäck? Einfach anschließen und hoffen, dass die nächsten drei Stunden keiner an dein Fahrrad geht? Deswegen fielen viele Sehenswürdigkeiten für uns leider einfach aus.

Einige Sehenswürdigkeiten liegen am Ende einer Straße (meistens einer Schotterstrasse) und man müsste den ganzen Weg dann wieder zurück fahren. Mit dem Auto kein Problem, aber mit dem Fahrrad macht ein Umweg von 30 Kilometern schon viel aus.

4. Immer wieder hatte ich Angst um mein Leben
Na gut, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber die Autofahrer in Neuseeland zum Beispiel machen das Fahrrad fahren leider nicht gerade sicher. Immer wieder hatten wir das Problem, dass Touristen ihr geliehenes Auto bzw. den geliehenen Camper nicht einschätzen können und somit mit Vollgas und wenig Abstand an uns vorbei gerauscht sind.

Aber es sind nicht nur die Touris. Die Truckfahrer sind hier in Neuseeland eigentlich am schlimmsten – sie sind erbarmungslos. Diese sind nämlich nochmal breiter, länger und an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten die sich auch nicht. Es wird nicht einmal für uns Fahrradfahrer gebremst, wenn Gegenverkehr kommt. So wurde ich an einem Tag gleich zweimal unsanft von meinem Fahrrad geholt. Es ist zum Glück nichts passiert, aber ich musste jedes Mal in den rettenden Strassengraben hüpfen. Und das macht wirklich keinen Spaß.

5. Stinkig und klebrig in den Schlafsack hüpfen
Duschen??? Das wird auf so einer Reise wohl überbewertet. Denn Campingplätze sind nicht gerade günstig, zumindest in Neuseeland. Mich hat es wahnsinnig gestört, wenn ich nach einem Tag voller Fahrradfahrerei abends nicht duschen konnte und somit verschwitzt, klebrig und stinkig in meinen eigentlich sauberen Schlafsack schlüpfen musste. Und damit hört das ja nicht auf.

Am nächsten Tag werden dann die stinkigen Radelklamotten wieder angezogen. Denn es macht keinen Sinn, saubere Kleidung anzuziehen, die nach 5 Kilometern eh wieder völlig verschwitzt ist. Trotzdem fühle ich mich wahnsinnig unwohl, wenn meine Klamotten kilometerweit zu riechen sind.

6. Ungesunde und unausgewogene Ernährung
Dieser Punkt gilt wohl eher für Länder, die generell etwas teurer sind, wie Neuseeland oder Australien. Aber wenn du in solchen Ländern mit dem Fahrrad unterwegs bist und dann noch mit kleinem Budget, dann wird halt meistens Nudeln mit Pesto gegessen oder ab und zu dann auch mal Reis. Ach ja… und die Instant-Nudeln dürfen natürlich auch nicht auf deiner Einkaufsliste fehlen. Nur selten gibt es bei uns richtig frisch gekochte Menüs. Denn kühlen kannst du die Lebensmittel unterwegs nicht wirklich. Mal ganz abgesehen von dem Platz, den deine Taschen bieten.

Wie gesagt, das kann in Ländern wie Thailand schon wieder ganz anders aussehen. Denn dort gibt es günstiges Essen an fast jeder Ecke. Und das ist auch noch frisch und gesund.

7. Den Letzten beißen die Hunde
Das betrifft wohl eher diejeniegen, die in einer Gruppe oder als Paar reisen. Denn einer ist immer der Schnellere oder einer ist halt immer der Langsame. In unserem Fall ist Ricardo der Schnellere und zwar ist er fast doppelt so schnell wie ich. Am Anfang kann das ziemlich deprimierend sein, wenn du als Letzter immer nur versuchst, den Vorderen einzuholen. Für mich war es deprimierend und hat wirklich keinen Spaß gemacht. Mittlerweile stört es mich nicht mehr so sehr. Denn ich weiß, dass Ricardo (meistens) auf dem Berg auf mich wartet oder mir sogar schon entgegen läuft und mir hilft, das Fahrrad den Berg hochzuschieben, wenn es mal wieder zu steil ist.

Aber diese ewige Aufholjagd kann einen ziemlich auf die Probe stellen.

Aber natürlich war nicht alles schlecht während unserer Zeit auf dem Fahrrad. Und deswegen gibt es zu dem Artikel „Nachteile einer Fahrradreise“ auch einen Bericht mit den positiven Erlebnissen. Und in anderen Ländern, wie Deutschland oder auch in Europa allgemein, kann es durch die Fahrradwege auch schon wieder ganz anders aussehen. Wir geben das Fahrrad fahren jetzt zumindest noch nicht auf und freuen uns auf das nächste Land, das wir dann mit dem Fahrrad bereisen.

Falls du aber auch schon einmal eine Fahrradreise gemacht hast, dann lass uns gerne in den Kommentaren wissen, was für dich erwähnenswerte Nachteile waren.

Mit Sicherheit haben wir ein paar vergessen.

Wer steckt hinter Tausend fremde Orte?

Wir leben und lieben das Reisen. Und weißt du auch warum? Weil wir mit jeder Reise neue Kulturen, neue Länder und neue Menschen kennen lernen dürfen.

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Falls du aber auch schon einmal eine Fahrradreise gemacht hast, dann lass uns gerne in den Kommentaren wissen, was für dich erwähnenswerte Nachteile waren. Mit Sicherheit haben wir ein paar vergessen.

Rückblick auf die ersten 3 Monate auf Fahrradreise

Rückblick auf die ersten 3 Monate auf Fahrradreise

Mein Rückblick auf die ersten 3 Monate unserer Fahrradreise lassen mich erkennen, dass diese wirklich turbulent waren. Denn in den ersten drei Monaten auf Reisen mit dem Fahrrad ist wirklich allerhand passiert. Ich habe Seiten an mir entdeckt, die ich vorher nicht kannte.

Zudem bin ich viel an meine Grenzen gekommen und über mich hinaus gewachsen.

Vor etwa einem Jahr habe ich mein Visum für Neuseeland genehmigt bekommen. Ich habe meinen Arbeitgeber über meine Pläne informiert und kurze Zeit später haben wir dann unsere Wohnung gekündigt. Damit fing eigentlich alles an.

In diesem einen Jahr ist verdammt viel passiert. Und hätte mir damals jemand gesagt, dass ich Neuseeland mit dem Fahrrad bereise, hätte ich diese Person wahrscheinlich für verrückt erklärt. Aber ich bin schon echt weit gekommen. So weit, dass ich einen kleinen Rückblick auf die ersten 3 Monate unserer Fahrradreise schreiben kann. Und es fühlt sich immer noch so unwirklich und unbeschreiblich an.

Besonders, wenn ich an die ersten Wochen zurück denke. Alleine der Weg von unserer AirBnB Unterkunft in Papakura zum Waikato River war damals die Hölle für mich. Und ich nehme an, für Ricardo auch.

Mein Gefluche, Geschreie und meine Heulanfälle haben unseren Start nicht gerade ins beste Licht gerückt. Mir hat dieses Fahrrad fahren überhaupt keinen Spaß gemacht. Und dann die Berge immer hoch, um dann ein kleines bisschen Verschnaufspause zu haben, damit ich dann den nächsten Berg wieder hoch fahren kann. Wem zu Henker macht das bitte Spaß???

Aber das Schlimmste war für mich am Abend – nach lediglich 35 Kilometern – mit Schmerzen und ungeduscht in den Schlafsack zu schlüpfen. Klebrig, stinkig und keineswegs motiviert, am nächsten Tag wieder Fahrrad zu fahren.

Es hat sehr lange gedauert, bis ich diese Phase überwunden habe. Und es tut mir leid, wenn ich in dieser Phase unausstehlich für Ricardo war. Er hat wirklich alles versucht, mir diese Reise ein wenig leichter zu machen. Sogar ein wenig Gepäck hat er mir nach den ersten Kilometern abgenommen, damit ich die Berge vielleicht ein bisschen leichter hoch komme. Dennoch, ich habe mein Fahrrad so oft schieben müssen und verflucht, dass ich es schon gar nicht mehr zählen kann.

Wir haben andere Radreisenden getroffen, oder solche, die eine Radreise bereits hinter sich haben. Und immer wieder musste ich mir anhören, dass es mit der Zeit besser wird. Dass ich mit der Zeit stärker werde und es mir leichter fallen wird. Doch was heißt „mit der Zeit“? Mir ging das alles nicht schnell genug.

Und so fuhren wir – Tag ein Tag aus – lediglich 30 oder vielleicht auch 50 Kilometer. Mit schlechter Laune, schmerzendem Hintern und müden Oberschenkeln. Und ich wartete darauf, dass „mit der Zeit“ endlich eintreffen würde. Von meiner Umwelt und von der Landschaft habe ich in den ersten Wochen nichts mitbekommen. Ich war lediglich darauf konzentriert weiter zu treten und zu atmen. Für mehr war leider kein Platz und erst recht keine Ausdauer.

Aber alle die, die mir gesagt hatten, dass es mit der Zeit besser werden würde, hatten Recht. Nach ein paar Wochen gab es wirklich Tage, an denen es mir Spaß gemacht hat, mit dem Fahrrad zu fahren. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass das dann Strecken waren, die nur geradeaus gingen. Am besten noch an einem See entlang. Doch sobald ich nur einen Anstieg sah, zerschlug sich die Motivation wieder und ich war wieder in meinem Loch voller Selbstzweifel.

Ich zweifelte an mir. Jeden einzelnen Tag fragte ich mich, warum ich das mache und ob ich dem Ganzen überhaupt gewachsen bin. Ich wollte mir ein Auto kaufen. Jeden Tag aufs Neue. Aber bis heute habe ich kein Auto. Denn auch wenn ich Zweifel, habe ich den Ehrgeiz diese Vorhaben – Neuseeland mit dem Fahrrad zu bereisen – durchzuziehen. Und mein Ehrgeiz und mein Stolz (wenn ich abbreche, habe ich versagt-Gedanke) lassen mich weiter in die Pedale treten.

Doch seit dem wir auf der Südinsel sind, haben sich meine Gedanken verändert. Zwei Monate hat es gedauert, bis ich mich auf meine jetzige Situation einlassen konnte. Und zwei harte Monate hat es gedauert, bis ich anfangen konnte, diese Reise zu genießen. Sicherlich kommt es immer noch ab und zu vor, dass ich keine Lust mehr habe. Aber mittlerweile hält es sich in Grenzen. Es hat sogar angefangen Spaß zu machen. Selbst eine Strecke von 93 Kilometern und etwas über 1.000 Höhenmetern haben mir nichts ausgemacht. Denn diese Aussicht hat für die Strapazen entschädigt. Genauso hat es mir nichts ausgemacht, am nächsten Tag wieder im Sattel zu sitzen. Und mal ganz ehrlich… es ist ein unbeschreibliches Gefühl einen Pass hoch zufahren (oder auch stellenweise zu schieben) und dann oben zu stehen. Auf das blickend, was man gerade mit dem Fahrrad geschafft hat. Ein paar Tage später sind wir den Pass wieder zurück gefahren. Und da wurde mir noch mehr bewusst, wozu ich eigentlich in der Lage bin. Es war ein unglaubliches Gefühl von dem ich einfach überrannt wurde. Während ich den Pass mit 50 Sachen runter rauschte kamen mir die Tränen. Ich war unsagbar stolz auf mich. Ich war auf dieser Reise bisher noch nie wirklich stolz auf mich.

In diesen drei Monaten, die wir bisher in Neuseeland unterwegs sind, habe ich so viel über mich selber gelernt. Ich bin an meine Grenzen gekommen. Ich bin nicht nur an meine Grenzen gekommen, ich habe sie sogar überschritten. Ich habe gelernt, was ich alles schaffen kann, wenn ich nicht auf meinen Kopf höre. Mein Körper ist so viel stärker, als ich glaube.

Und auch wenn ich nicht glauben kann, dass ich das jetzt sage, aber ich freue mich auf die nächsten Pässe und Anstiege. Denn wenn ich oben bin, ist es ein saugeiles Gefühl.

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