Sarajevo ist wohl eine der noch am wenigstens bekannten Städte Europas.

Obwohl Sarajevo und Bosnien im allgemeinen in den letzten Jahren immer mehr Touristen anlockt, steht die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina bei vielen Reisenden noch nicht auf der Liste.

Völlig zu unrecht, denn dieses tolle Land und vor allem die Stadt haben soviel zu bieten.

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2011 kam ich das erste Mal in den Genuss von Sarajevo´s Sehenswürdigkeiten. Bei einer kleinen Tour durch Osteuropa wollten wir Bosnien nicht auslassen. Damals war an einen Reiseblog und an schöne Bilder noch nicht zu denken.
Von der kroatischen Grenze sind wir mit dem Auto über Mostar nach Sarajevo gefahren.
Bosnien hatte mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Natur entlang der Straße in Richtung Hauptstadt ist einfach nur der Hammer.

Seit dem ersten Mal war ich nun bereits schon sechs mal in Sarajevo.
Die Hinterlassenschaften von der Belagerung sind nach wie vor allgegenwärtig und erinnern an alte Zeiten.

Der Sommer steht vor der Tür und bis nach Bosnien und Herzegowina gibt es mittlerweile gute Verbindungen.

Von Deutschland aus kannst du zum Beispiel mit dem Flieger ab 60,00 Euro nach Tuzla und zurück fliegen. Dort nimmst du dir einfach ein Mietauto und fährst weiter nach Sarajevo. Von vielen weiteren Städten in Deutschland kannst du auch für rund 150,00 Euro direkt nach Sarajevo und zurück fliegen. Auch eine Busverbindung gibt es für rund 100,00 Euro, was allerdings deutlich mehr Zeit benötigt.

Damit du gut vorbereitet bist, will ich dir heute mal ein paar Tipps für die Hauptstadt Sarajevo geben. Für mehr Tipps zum Land ist unser Reiseführer für Bosnien und Herzegowina vielleicht genau das Richtige für dich.

Vrelo Bosne

Die Quelle vom Fluss Bosna liegt in einem wunderschönen öffentlichen Park im Vorort Ilidža.
Besonders während der Sommermonate – wenn es so richtig heiß ist – lohnt sich ein Besuch im Park. Hier bekommst du eine schöne Abkühlung durch angenehme Temperaturen.
Für einen Spaziergang im Park kannst du gut und gerne etwa 2 Stunden einplanen.

Neben der Quelle selbst, kannst du jede Menge Enten und Schwäne beobachten und zu Wasserfällen laufen.
Für einen gemütlichen Stop sorgt ein Café inmitten des Parks. 

Tunnel Sarajevo

Der Tunnel in Sarajevo ist wohl eines der wichtigsten „Bauwerke“ der Stadt und darf bei keinem Besuch fehlen. Die Belagerung der Stadt Sarajevo durch die Serben ist gerade einmal 22 Jahre her. Knapp 4 Jahre lang war die Stadt unter Dauerbeschuss. 4 Jahre lang mussten die Menschen in Sarajevo hoffen, dass sie den Tag überleben.

Im April besetzten die Serben unter der Führung von General Ratko Mladic die Hänge rund um Sarajevo. Kaum zu glauben, aber Mladic wurde erst Ende 2017 für seine Taten verurteilt.

Das Urteil: Lebenslänglich.

Am Ende der Belagerung gab es rund 11.000 Opfer und 56.000 Verletzte. Das diese Zahl so niedrig ist, ist zum größten Teil dem Tunnel zu verdanken. Durch diesen rund 800 Meter langen Tunnel wurde alles mögliche transportiert. Es wurde eine Pipeline und eine Dieselleitung gelegt. Die Menschen wurden außerdem mit Waffen und Lebensmitteln versorgt. Der Tunnel führte unter dem internationalen Flughafen entlang, welcher damals eine UN- Sicherheitszone war.

Der Eintritt für den Tunnel beträgt 5,00 Euro und ist jeden Cent wert.

Alte Bobbahn der Olympischen Winterspiele 1984

Die alte Bobbahn der Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo ist ein gutes Denkmal um zu sehen, was so ein Krieg anrichten kann.

Vor den Olympischen Spielen war Sarajevo auf einem richtig guten Weg, eine der wohl bedeutensten Städte in Osteuropa zu werden. Die Stadt hat sich herausgeputzt. Es wurden schöne Hotels errichtet und Olympiaanlagen, auf die die Bevölkerung stolz war. Stück für Stück wird mittlerweile versucht, die Dinge wieder aufzubauen. So wurde zum Beispiel die Eishalle wieder aufgebaut und im Skigebiet wurde ein neuer Lift gebaut. Nur die Skisprungschanze und die Bobbahn müssen sich der Natur ergeben. Zudem gibt es rund um die Wälder der Bobbahn wohl noch einige Mienen. Aber keine Sorge, solange du auf den Wegen bleibst, ist alles in Ordnung. Es gibt sogar Touren zu der Bobbahn. Das spricht wohl auch für die Sicherheit der Region.

Zu der Bobbahn in den Bergen von Sarajevo gelangst du am besten mit den Auto. Schon auf den Weg findest du jede Menge „Lost Places“, welche du ebenfalls gut besuchen kannst. An der alten Bahn kann man sich auch gut vorstellen, wie der Krieg gewesen sein muss. Hier findest du noch jede Menge Einschusslöcher. Manche kleiner, manche so groß wie ein Fussball. Anfang April 2018 soll es sogar wieder eine Gondel geben, die dich hoch zum Berg Trebevic bringt. Im Januar 2018 fand bereits die erste Probefahrt statt. Es ist schön zu sehen, dass die Stadt auf einem guten Weg ist und es bleibt zu hoffen, dass der Glanz der alten Tag wieder kommt.

Sarajevo Sehenswürdigkeiten in der Altstadt

In der Altstadt empfehle ich dir mindestens einen ganzen Tag zu verbringen. Laufe einmal gemütlich in den Gassen der Stadt entlang und genieße die entspannte Atmosphäre bei einem bosnischen Kaffee in einem der vielen Cafes. Zudem befinden sich in der Stadt viele Sehenswürdigkeiten.

Ewige Flamme

Die ewige Flamme ist ein Denkmal für alle bosnischen Opfer im zweiten Weltkrieg.
Sie liegt am Anfang der Fußgängerstraße Ferhadija.

Markthalle Sarajevo

Ein paar Meter von der ewigen Flamme entfernt liegt die Markthalle. Von außen sieht sie eher wie ein Theater aus. Hier werden täglich frische Lebensmittel wie Fleisch, Käse und Gemüse verkauft.
Bekannt ist die Markthalle auf Grund von 2 Massakern. Das erste war im Februar 1994, bei dem etwa 70 Zivilisten starben und das zweite im August 1995 bei dem etwa 40 Menschen starben.
Beide Massaker wurden mit Mörsergranaten durchgeführt.

Bauernmarkt Pijaca

Hinter der Markthalle befindet sich noch ein großer Bauernmarkt.
Hier finden sich kaum Touristen wieder und dennoch kann ich diesen Markt einfach nur empfehlen.
Der Markt hat täglich geöffnet. Hier kannst du günstig frisches Gemüse und Obst kaufen.

Die größte Moschee des Landes

Ein paar Schritte weiter geht es vorbei an der römisch-katholischen Kathedrale bis hin zur größten Moschee des Landes. Die Gazi–Husrev–Beg–Moschee von 1530 ist außerdem auch eine der ältesten im Land.

Das historische Stadtzentrum Baščaršija

Zu guter Letzt geht es in das Zentrum der Altstadt. Die Baščaršija wurde im 15. Jahrhundert angelegt und ist mit dem Brunnen Sebilj wohl eines der Wahrzeichen der Stadt. Von hier aus hast du einen wunderschönen Blick auf die Berge im südlichen Teil der Stadt.

Gelbe Bastion

Die Gelbe Bastion liegt kurz überhalb der Stadt. Vom Stadtkern aus benötigst du etwa 15 Minuten bis dort hin. Hier bekommst du einen schönen Überblick über Sarajevo und seine umliegenden Berge. Bei dem Fußweg hoch zur gelben Bastion, kommst du auch an einem der vielen Friedhöfe hier in Sarajevo vorbei. Dies ist zudem wohl auch noch der größte. Alle hier Begrabenen stammen aus der Zeit der Belagerung. Extra Tipp: Um deinen Ausblick von der gelben Bastion aus zu verschönern, hole dir vorher eine leckere Bosnische Pizza. Wo es die gibt erfährst du etwas weiter unten im Beitrag.

Lateinerbrücke

Die osmanische Steinbogenbrücke an sich ist nicht weiter besonders. Jedoch ist die Brücke, welche über den Fluss Miljacka geht, ein Brücke mit geschichtlichem Hintergrund. Hier fand am 28. Juni 1914 das Attentat auf den Erzherzog Franz Ferdinand statt. Dieses Ereignis gilt als Auslöser für den Ersten Weltkrieg.

Das beste Essen in Sarajevo

Essen und Bosnien. Das ist zumindest für nicht Vegetarier ein wahrer Traum. Die bosnische Küche ist sehr fleischhaltig und beinhaltet viele Kohlenhydrate.

Cevapcici

Der Klassiker in Osteuropa. Auch wenn ich mittlerweile schon einige dieser kleinen Hackfleischröllchen in verschiedenen Ländern und Städten probiert habe, in Sarajevo gibt es einfach die Besten.

Serviert werden die Röllchen hier mit frischem Fladenbrot, Kaymak (eine Art Sahnecreme) und eine gute Portion Zwiebeln. Die besten Cevapi findest du im „Zeljo“. Von dem gibt es in der Altstadt gleich 2 Lokale. Hier kannst du zwischen 5, 8 und 10 Röllchen wählen.

Bosnische Pizza

Als ich das erste Mal von einem Einheimischen zu diesem Stand gebracht wurde, wusste ich nicht was mich erwartet. Mittlerweile gehört diese Pizza zum festen Programm, wenn ich in Sarajevo bin. Zusammen mit der Pizza und einem kühlen Getränk geht es dann hoch zur gelben Bastion.

Der Laden selbst hat keinen wirklichen Namen. Er bietet nur Straßenverkauf an und hat außerdem auch nur noch eine Pizza Margherita neben der bosnischen im Angebot. Da es wie gesagt keinen wirklichen Namen gibt, findest du hier die Koordinaten zu Google Maps und ein Bild.

Der Preis für eine Pizza beträgt etwa 4,00 Euro.

Restaurant

Richtig gute Hausmannskost findest du im Resaturant „Dženita“.
Dieses liegt ebenfalls in der Altstadt.
Hier lässt du dir am besten eine Mischung aus verschiedenen Gerichten zusammenstellen.
Frag ruhig nach, die Leute da sind super nett und bisher war es nie ein Problem.

Wie du siehst, hat allein Sarajevo jede Menge zu bieten. Vor allem geschichtlich steckt so viel in dieser Stadt. Um das Wichtigste zu sehen und die Stadt auch ein wenig zu genießen, solltest du hier etwa 5 Tage einplanen.

Wenn du zusätzlich zur Stadt selbst dir noch die weitere Umgebung anschauen möchtest, solltest du mindestens eine Woche einplanen.

Ich hoffe, dass sich diese tolle Stadt noch weiter entwickelt und den alten Ruhm wieder erlangt. Und beim Schreiben des Berichtes stelle ich fest, dass es mal wieder Zeit für einen Besuch wird. Ich komme selten öfter an einen Ort zurück, aber diese Stadt hat es mir einfach angetan und es gibt noch so viel zu entdecken.

Und jetzt: Schnell den Flug buchen oder den Roadtrip planen und ganz viel Spaß beim Entdecken dieser tollen Stadt.
Für weitere Tipps zu Sarajevo kannst du auch einmal bei den Outdoornomaden oder Explorertom vorbeischauen.

 

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3 Kommentare

  1. Hallo
    Habe auf Arte Tv eine Reportage über die Umgebung von Sarajewo gesehen. Da wurde von einem finnischen Ehepaar berichtet, die Nicht weit von der
    Stadt ein autarkes, traditionelles Leben in den Bergen führt.

    Die machen Wanderungen mit Touristen und man kann ein Praktikum machen. Sie stellen Seifen mit Blumen auf den Bergen her und leben in Eintracht mit ihren Tieren. Wissen Sie, wie sie heißen. Ich würde sehr gerne Ihre schöne Stadt besuchen.

    Antworten
    • Hallo,
      leider sagt uns das gar nichts, aber es klingt auf jeden Fall sehr interessant.
      Wenn du mehr darüber rausfindest oder das Ehepaar mal besuchst, kannst du hier ja gern noch einmal Bescheid geben.

      Viele Grüße

      Antworten
  2. Hey Ricardo,
    ganz toller Bericht über Sarajevo, vielen Dank für die detaillierten Hinweise!
    Ich war im Sommer 2019 auf dem Balkan unterwegs und habe meine Erfahrungen auf meinem Blog http://www.journication.de zusammengefasst.

    Empfehlenswert finde ich die Fahrt mit der Seilbahn auf den Trebević, den Hausberg von Sarajevo. Etwas Alpenfeeling mitten auf dem Balkan – und natürlich tolle Ausblicke auf die Stadt.
    Mein Lieblingsort in Sarajevo ist die „Žuta Tabija“ – die Gelbe Bastion – mit dem tollen Panoramablick über die Stadt und der Möglichkeit bei einem kühlen Getränk zu entspannen.

    Viele Grüße
    Philipp

    Antworten

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