Mit Fahrrad durch die Wüste von Ägypten
Bereits am ersten Tag in Ägypten sind wir völlig geflasht. Geflasht von der Freundlichkeit der Einheimischen, geflasht von der Landschaft und geflasht von dem geilen Wetter.
Und das sollte auch so bleiben, wenn wir mit dem Fahrrad durch die Wüste von Ägypten fahren.
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Los geht´s… mit dem Fahrrad durch die Wüste von Ägypten
Ich… mit dem Fahrrad durch Ägypten? Durch die Wüstenlandschaft ohne ein Fleckchen Schatten? Und dazu noch 30 Kilogramm Gepäck auf dem Gepäckträger?
Das kann ja nur ein Traum sein. Aber nein!!! Ist es nicht. Denn wir sind Verrückt genug, um genau dieses auszuprobieren. Und ich kann sagen, dass es sich bisher wirklich gelohnt hat. Wir haben die Landschaft sehen können und sind an dem einen oder anderen Beduinen-Dorf vorbei gefahren. Einmal kamen sogar die Kinder auf uns zugerannt und waren sehr interessiert an uns. Die Verständigung war zwar schwierig und ging nur mit Händen und Füßen. Das einzige Wort, was wir verstanden haben war „Aqua“. Während der kleine Junge das sagte, zeigte er auf sein Dorf. Er wollte uns was von seinem Wasser anbieten. Die Menschen Haben selber nicht viel, aber bieten dir trotzdem etwas an. Sie wollen, dass du dich in ihrem Land wohl fühlst. Wir waren etwas überrascht und wussten gar nicht so richtig, wie wir damit umgehen sollten.
Klar, Wasser hätten wir wirklich dringend gebraucht. Unsere letzten Reserven neigten sich so langsam dem Ende zu und die Sonne wurde immer stärker. Es waren mittlerweile schon 31 Grad. Wir lehnten trotzdem ab. Zum einen wollten wir zu diesem Zeitpunkt einfach nur Ankommen und zum anderen waren wir uns bei dem Wasser nicht ganz so sicher. Schließlich ist es nicht unbedingt empfehlenswert, ungefiltertes Wasser zu trinken. Mittlerweile bereue ich unsere Entscheidung. Es hätte dieser Moment sein können, wo wir mal so richtig in das Leben der Beduinen hätten eintauchen können.
In diesem Fall passt das Zitat von Mark Twain mal wieder wie die Faust aufs Auge.
„In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast.“
Ich bin schon ein wenig stolz auf mich.
Die Wüste ist brutal
Die Strecke, die wir von Sharm El Shaik aus geschafft hatten, war relativ leicht zu fahren. Wir sind bereits morgens um 6 Uhr losgefahren, da es mittags einfach zu heiß ist, um sich körperlich anzustrengen. Die Strasse ist geteert, zweispurig und hier herrscht kaum Verkehr. Und wenn dann doch mal ein Auto vorbeifuhr, wurden wir nett begrüßt. Entweder durch ein Hupen, ein Winken oder einen Daumen. Bereits am Flughafen wurden vom Sicherheitspersonal gefragt, was wir in Ägypten mit den Fahrrädern vor haben. Und uns wurde so lange nicht geglaubt, bis sie unsere Fahrräder gesehen hatten. Sie fanden die Idee super und wünschten uns eine schöne Fahrt und viel Spaß.
Da ich die Strecke körperlich nicht geschafft habe, wurden wir abgeholt und direkt zu unserer Unterkunft, das Sindbad Camp, gefahren. Natürlich haben wir im Vorfeld nichts gebucht. Aber hier ist alles sehr entspannt und wir haben natürlich ein super Zimmer bekommen. Eigentlich wollten wir das günstigste nehmen, welches nur 8 Euro die Nacht kosten sollte, wir uns das Bad aber mit anderen hätten teilen müssen. Der Inhaber zeigte uns aber eine geile Alternative und ich war hin und weg. Nun zahlten wir 20 Euro die Nacht, hatten unser eigenes Badezimmer und einen absolut geilen Blick direkt aufs Meer. Besser hätte es uns wohl kaum gehen können. Und natürlich sind wir am ersten Abend bereits um 19 Uhr schlafen gegangen. Denn nach über 30 Stunden ohne Schlaf, ohne Essen und 40 Kilometern mit Fahrrad durch die Wüste von Ägypten, waren wir am Ende unserer Kräfte.
Und Ricardo sagte noch: „Wenn wir jetzt ins Bett gehen, sind wir um 3 Uhr in der Früh wieder wach. Wir schlafen doch keine 13 Stunden!“
Doch genau das taten wir.
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