Seit einem Jahr sind wir jetzt ziemlich genau unterwegs. Und in knapp 2 Monaten geht unser Flieger nach Deutschland zurück.

Die letzten Wochen habe ich einen Kopf voller Gedanken, die ich nur schwer loswerde.

Im November 2017 ging es für uns mal wieder auf große Reise. Wir kündigten unsere Jobs, unsere Wohnung und mein Auto habe ich damals auch schweren Herzens verkauft. Auch unser komplettes Inventar wurde verkauft, verschenkt oder gespendet.

Ich erinnere mich noch, wie ich meine Gedanken und das große Chaos in meiner Gefühlswelt versucht habe zusammen zu fassen. Von damals bis jetzt ist viel Zeit vergangen.

Mit den Fahrrädern sind wir los. Hoch motiviert, sogar ich. Erst sind wir mit Fahrrad durch die Wüste von Ägypten gefahren. Das hat uns – aber besonders mich – bereits an unsere körperlichen Grenzen gebracht.
Dennoch war es eine einmalige Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte.

Anschließend waren wir in Neuseeland, der eigentliche Start unserer Fahrradreise. Auch hier wurden wir immer wieder an den Rand unserer Komfortzone gedrängt. Ob es die teilweise warmen Temperaturen waren, ob es die steilen und hohen Berge waren oder ob es einfach nur der innere Schweinehund war, der besiegt werden musste. Wir haben gekämpft, geheult, geflucht und genossen. Ich bin froh, dass ich die Vorteile einer Fahrradreise, aber auch die Nachteile einer Fahrradreise kennenlernen durfte.

Wir sind – und darin besteht kein Zweifel – über uns hinaus gewachsen und hatten beeindruckende Begegnungen und Erlebnisse. Die meisten davon auf der Südinsel Neuseelands.

Und jetzt sitze ich hier…

… mit einem Kopf voller Gedanken.

Zwar versuche ich diese Zeilen zu schreiben, weiß aber eigentlich nicht einmal genau, wo ich anfangen soll.

Ich bin erschrocken, wie schnell das Jahr nun doch vergangen ist. Wehmütig bin ich bei dem Gedanken, schon bald wieder in Deutschland zu sein. Und das verwirrt mich ein wenig. Denn vor einem Monat etwa hatte ich die Nase voll vom Reisen und von Asien. Und jetzt, wo es fast soweit ist, finde ich es eigentlich scheiße. Aber dennoch bin ich zur Zeit im Großen und Ganzen glücklich und dankbar, dass ich dieses eigentliche „Luxusproblem“ habe.

Natürlich ist es noch eine Weile hin, aber trotzdem geht es in meinem Kopf voller Gedanken hin und her. Ich freue mich wahnsinnig auf die Zeit in Chiang Mai. Wir werden uns eine geile Villa mit Healthy Globetrotter und Reiseluft teilen. Ich verspreche mir viel von unserem eigenen kleinen Coworking Space. Ich freue mich aber auch auf die Zeit, um einfach nur kreativ sein zu können und hoffentlich auch produktiv, was den Blog angeht oder was ein eventuelles Buch anbelangt.

Und dann stehen uns noch ein paar Wochen in Australien bevor. Darauf freue ich mich eigentlich am meisten. Mein Bruder kommt und wir haben uns ein Auto gemietet, mit dem wir den Süden von Perth unsicher machen werden. Ich freue mich wahnsinnig auf die Zeit im Zelt und im Outback von Australien. Und trotzdem habe ich Angst, dass auch diese Zeit wieder viel zu schnell vorbei geht. Ich erinnere mich noch an meine Zeit in Neuseeland, als ich in der Bar gearbeitet habe. Da habe ich nämlich gesagt, dass ich ja noch genug Zeit hätte, bevor ich wieder zurück nach Deutschland fliegen würde.

Und jetzt auf einmal soll das alles bald vorbei sein???

Das ist für mich im Moment unvorstellbar und ich habe keine Ahnung, was ich zu Hause machen soll. Ich liebe meinen Job im OP und mittlerweile vermisse ich den Geruch von Desinfektionsmittel und den Geruch, den ein OP eben mit sich bringt. Aber ich kann mir nicht vorstellen den Rest meines Lebens an einem Ort zu leben.

Ich weiß… ich bin 32 und eigentlich sollte ich genau das tun. An einem Ort leben, heiraten, ein Haus kaufen und langsam endlich mal an Kinder denken. Glaub mir, an Kinder, bzw an ein Kind, denke ich bereits. Aber auch dann möchte ich nicht für immer „festgenagelt“ sein. Und ich weiß auch, dass das nicht der Fall sein muss. So viele Familien reisen oder leben außerhalb von Deutschland. Aber für viele zu Hause ist es unvorstellbar, gerade für die eigene Familie.

Ich würde unglaublich gerne mit einem selbst ausgebauten Van durch Europa tingeln. Hier und dort mal arbeiten, denn das ist innerhalb der EU ohne ein spezielles Visum möglich. Ich würde aber auch gerne eine kleine Wohnung kaufen und diese Vermieten und von den Einnahmen zukünftige Reisen finanzieren. Aber woher das Geld nehmen? Zwischendurch hatte ich die Idee, eine deutsche Bäckerei auf der Insel Koh Tao zu eröffnen. Denn hier könnte ich mir durchaus vorstellen zu leben und zu arbeiten. Aber auch hier scheitert es wieder am Geld. Vor allem scheitert es aber an meinem Selbstvertrauen, dass das Geschäft laufen würde.

Ich merke, wie unübersichtlich mein Text gerade wird. Aber genauso sieht es im Moment in meinem Kopf aus. Gedanken über Gedanken und ich bekomme einfach keine Ordnung rein.

So gehe ich jeden Abend mit meinem Kopf voller Gedanken schlafen und wache morgens mit ihnen wieder auf. Wahrscheinlich mache ich mir – wie immer – über ein paar Sachen völlig unbegründet einen Kopf, aber so bin ich halt. Und das wird sich wohl nie ändern.

Wie geht es dir, wenn du nach einer (Langzeit)reise bald wieder nach Hause fliegst? Freust du dich oder bist du auch eher zwiegespalten? Was sagt dir dein Kopf voller Gedanken?

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