Vietnam hat eine äußerst traurige Vergangenheit. Viel Leid, Armut und vor allem viele Kriege musste das Land über sich ergehen lassen.

Durch ein ausgeklügeltes System – die Cu Chi Tunnel – konnten die USA den Vietnamkrieg nicht gewinnen.

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Vietnam hat für Touristen so einiges zu bieten. Ob es die atemberaubenden Strände im Norden sind, oder die chaotischen Städte im Süden von Vietnam.

Die chaotische Stadt Ho-Chi-Minh-City hat uns eigentlich ganz gut gefallen.
Ok, es ist eine riesige Stadt. Und in großen Städten ist es meistens laut, chaotisch und unübersichtlich. Das alles trifft auch auf die ehemalige Hauptstadt Südvietnams zu.
Aber diese Stadt ist wahrscheinlich der beste Ausgangspunkt, um sich die Cu Chi Tunnel anzusehen.

Figuren zeigen, wie das Leben während des Vietnamkrieges in den Cu Chi Tunnel zuging.


Cu Chi Tunnel damals

Im Jahr 1948 wurden bereits die ersten Tunnel von Cu Chi gegraben. Damals noch hauptsächlich, um Waffen, Nahrung und Menschen zu schützen. Nur sieben Jahre später erlebte Vietnam einen erneuten Krieg – den Vietnamkrieg. Jetzt wurden die Tunnel ausgebaut.

Sie wurden förmlich zu einer unterirdischen Stadt. Die Tunnel zogen sich über eine Länge von etwa 200 Kilometern über drei Ebenen. Die Gänge waren gerade mal 80 cm hoch und 60 cm breit, zu schmal für einen Amerikaner oder Europäer.

Eine Lüftung oder Licht gab es dort ebenfalls nicht. Aber dennoch brachten die Leute es fertig, eine ganze Stadt unter der Erde aufzubauen. Es gab eine Schule, eine Krankenstation und sogar Wohneinheiten und Küchen wurden in das Tunnelsystem integriert.

Bei dem Bau gingen sie recht clever ans Werk. Die Cu Chi Tunnel wurden im Zick-Zack angelegt. Denn für den Fall, dass sie jemand entdeckte, entkommt man den Kugeln aus den Pistolen besser. Die Schornsteine der Küche wurden ein paar Meter entfernt gebaut. So dachte der Feind, die Küche sei dort, wo der Qualm aus dem Boden kam. Allerdings war die Küche an einem anderen Ort.

Ein- und Ausgänge des Tunnelsystems waren schwer zu entdecken. Meistens waren es überwucherte oder mit Laub bedeckte Klapptüren. Und um sie noch mehr zu sicher, haben die Vietnamesen Fallen um diese herum gebaut.

Es ist keine Frage, dass dieser Ort einen zum nachdenken anregt. Aber dennoch war ich schwer beeindruckt, was die Menschen von früher sich haben einfallen lassen, bzw wie sie ihre Ideen umgesetzt haben. Denn eins ist sicher: Nur so konnten sie den Krieg überstehen.


Fallen

Auch bei dem Bau der Fallen waren die Menschen sehr kreativ. Es wurden Fallen gebaut, die den Soldaten genau dort verletzten, wo er nicht ausreichend geschützt ist. Zum Beispiel in der Achselhöhle, in der Kniekehle oder an seinen Weichteilen.

Ist ein Soldat in eine dieser Fallen gefallen, war es für ihn unmöglich dort wieder herauszukommen. Widerhaken an den Nägeln verfangen sich in der Haut und bei dem kleinsten Versuch sich zu befreien, wurde ihm die Haut abgezogen. Es ist wiederlich, aber dennoch ein schlauer Schachzug. Genau wie die Art und Weise, wie das Tunnelsystem von Cu Chi gebaut wurde.


Cu Chi Tunnel heute

Heute sind die Cu Chi Tunnel zum Glück nur noch eine Touristenattraktion. Der Großteil dieses Tunnelsystems ist verfallen oder verschüttet worden. Nur ein kleiner Abschnitt ist für Touristen zugängig, damit sie sich in die Situation von damals hineinversetzen kann. Allerdings glaube ich kaum, dass das möglich ist.

Die Tunnel wurden auf 1,20 Meter Höhe und 0,80 cm Breite vergrößert. Die Länge des Tunnels ist gerade mal 90 Meter und genügend Luft und Licht sind heute ebenfalls für den Touristen eingebaut worden. Ich denke kaum, dass das mit den Zuständen von 1960 zu vergleichen ist.


Anreise

Es gibt drei Möglichkeiten für dich, wie du von Ho-Chi-Minh-City zu den Cu Chi Tunneln kommst.

1. Du mietest dir einen Roller und fährst los.

2. Du nimmst den öffentlichen Bus. Der Bus Nummer 13 fährt von der Ben Tanh Haltestelle nach Cu Chi. Von hier aus musst dir allerdings ein Taxi oder Tuk Tuk nehmen, um zu den Tunneln zu gelangen.

3. Der einfachste Weg ist wohl eine geführte Tour. Nicht nur, dass die dich hinbringen und auch wieder abholen, du erfährst ein paar Hintergrundinformationen. Denn bei der Tour ist natürlich ein englisch-sprechender Guide mit dabei. Wir haben uns damals auch für die geführte Tour entschieden und es nicht bereut.


Preise

Der Eintritt zu den Tunneln kostet auf eigene Faust gerade mal 4 Euro. Allerdings musst du für deine An- und Abreise ebenfalls aufkommen.

Die Preise für die Touren variieren ein wenig. Das günstigste sind hier etwa 12 Euro. Das beinhaltet auch deine Abholung von deiner Unterkunft, wenn diese in District 1 liegt.


Schießstand

Während der Tour kommst du an verschiedenen Stationen vorbei. Da wäre zum Beispiel ein Panzer aus der Zeit des Vietnamkrieges. Viele Leute stellen sich davor und lassen ein Foto von sich machen – lächelnd. Das ist meiner Meinung ein wenig bizarr. Immerhin sind hier an dem Ort viele Menschen gestorben oder haben ihre Familien verloren.

Und dann ist da noch der Schießstand. Hier kannst du – für das nötige Kleingeld – selber einmal eine AK47 oder ein Maschinengewehr abfeuern. Die Schüsse hörst du fast über das komplette Gelände hallen.
Zugegeben, wir haben am Anfang auch überlegt, ob wir das machen sollen. Letztendlich haben wir uns dagegen entschieden. Erstmal ist es nicht gerade günstig. Du zahlst hier 2,24 Euro für EINE Kugel.
Zum anderen ist dieser geschichtlich belastete Ort vielleicht nicht der Beste, um ein Maschinengewehr abzufeuern. Was nicht bedeutet, dass wir diese Erfahrung nicht gerne einmal machen würden. Aber wir machen diese lieber in einem Schießverein oder ähnlichem.


Fazit

Die Cu Chi Tunnel sind ein bedrückender Ort und ich bin jedes Mal sprachlos, wenn ich solche Orte besuche. Am liebsten würde ich es vermeiden, aber es ist wichtig, die Geschichte eines Landes zu erfahren. Es ist wichtig zu verstehen, warum ein Land ist, wie es ist.

Auch wenn unsere Tour nicht die Beste war, kann ich dir nur empfehlen eine geführte Tour durch die Cu Chi Tunnel zu wagen. Denn Reisen erweitert den Horziont und das kann es nur, wenn du dich drauf einlässt. Und so traurig das auch sein mag, aber das ist ein Teil der Geschichte von Vietnam.

Wir sind Tausend fremde Orte

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