Meine Gefühlswelt fährt im Moment regelrecht Achterbahn. Denn der Countdown läuft… und in ein paar Wochen werde ich jeden Tag auf dem Fahrrad sitzen.

Denn wir gehen wieder auf Weltreise – auf Fahrrad-Weltreise.

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Jeder, der schon einmal im Leben auf eine längere Reise gegangen ist weiß vermutlich, wie chaotisch die Gefühlswelt in einem sein kann. Besonders chaotisch wird es dann kurz vor dem Start. An dem Punkt stehe ich mal wieder. Und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll…

Meine Gefühlswelt damals

Damals… das war im Jahr 2014. Meine erste große Reise. Mein erstes richtiges „loslassen“. Damals war ich 28 Jahre alt. Was für ein solches Projekt eigentlich schon ziemlich alt ist. Die meisten in meinem Alter sind bereits verheiratet, haben Kinder und vielleicht auch schon ein kleines Häuschen. Das (vermeintlich) perfekte Familienleben eben. Und in der Regel sind es die frischen Schulabgänger, die sich eine Auszeit gönnen. Aber seien wir mal ehrlich: Jeder, der das „echte“ Leben kennt weiß, dass die Schulzeit im Vergleich eher Lapaloma ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Also, da war ich. Mit 28 Jahren. Ich hatte einen wirklich tollen Job, großartige Freunde und durfte dort leben, wo die meisten Urlaub machten. Nämlich an der Ostsee. Dennoch, mir war das alles nicht genug.

In einer eher spontanen Aktion entschied ich mich für eine Auszeit. Eine Auszeit ganz weit weg von hier – in Australien. Ich gab alles auf. Meine Wohnung und meinen Job kündigte ich und mein gesamter Hausrat wurde verkauft, verschenkt oder gespendet. Nur ein paar Kisten und mein Auto behielt ich, damit ich wenigstens irgendwas hatte, wenn ich wieder kommen sollte.

Und ich kann euch sagen: Es fühlte sich verdammt gut an, sich von vielem Kram zu trennen. Als würde man hunderte von Kilos an Ballast einfach von sich werfen.
Es war eine sehr aufregende Zeit. Denn ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde.

Die Gefühle überschlugen sich

Von aufgeregt über ängstlich bis hin zu traurig war alles dabei. Traurig, weil ich meine Liebsten verlassen werde. Ängstlich, weil ich nicht weiß, was auf mich zukommt. Aufgeregt, weil mein Leben in eine komplett neue Richtung gehen würde. Ich war gerade dabei, mich neu zu finden.

Und dieses Chaos begleitete mich die ganze Reise.

Ich lernte immer wieder neue Leute kennen und musste mich auch immer wieder von neuen Freunden verabschieden. Das war besonders schlimm, wenn man mit einer Person für ein paar Monate zusammen gereist ist und wirklich viel zusammen erleben durfte.

Aber auch in der Zeit, wo ich in Melbourne gelebt und gearbeitet habe, betraten immer wieder neue Leute in mein Leben. Meine Gastfamilie, für dich ich als Au Pair gearbeitet habe, oder auch meine Arbeitskollegen aus dem Café, in dem ich als Verkäuferin / Barista mein Geld verdient habe. Sie alle sind auch irgendwie meine Freunde geworden. Und sie alle habe ich zurück lassen müssen.

Es gab natürlich auch Situationen, in denen ich Existenzängste hatte. Mein Erspartes ging langsam zu neige und ich fand einfach keinen Job. Das zehrt mächtig an den Nerven. Aber auch das muss irgendwie überwunden werden. Und irgendwie schafft man es auch. Für mich kam es damals auf gar keinen Fall in Frage, meine Eltern nach einer Finanzspritze zu fragen. Ich musste einen riesigen Sprung über meinen Schatten wagen.

Meine Gefühlswelt heute

Heute, knapp 1,5 Jahre nach meiner Rückkehr, stecke ich wieder in einer ähnlichen Situation.
In ein paar Wochen – genauer gesagt 34 Tagen – sitzen wir im Flieger nach Ägypten. Im Frachtraum werden unsere Fahrräder mitfliegen.

Ich bin wahnsinnig aufgeregt. Diese Reise ist keine gewöhnliche Reise. Unser Transportmittel werden unsere Räder sein. Und ich mache mir Sorgen, dass ich dem nicht gewachsen bin. Denn in Deutschland fahre ich so gut wie nie mit dem Fahrrad. Mir ist es hier in Bayern zu bergig.

Sicherlich ist die Planung und die Organisation heute einfacher. Denn man weiß noch, was man damals hätte besser machen können. Trotzdem bin ich vor dieser Reise nicht weniger aufgeregt. Ich würde sagen, ich bin sogar noch nervöser als vor 3 Jahren.

Ich habe wieder alles verkauft und meinen Job gekündigt. Gerade vor ein paar Tagen habe ich sogar mein geliebtes Auto verkauft. Unsere Fahrräder wurden auch gerade geliefert. Und mit jedem Schritt, den es weiter Richtung Abflug geht, werde ich unruhiger und auch nachdenklicher.
Es ist wieder ein Schritt ins Ungewisse. Schaffe ich die Fahrradreise körperlich? Werden Ricardo und ich das als Paar überstehen? Hoffentlich klappt alles reibungslos. Auch unser Plan hauptsächlich wild zu campen. Und haben wir dafür an alles gedacht?

Es sind tausende von Fragen, die mir durch den Kopf gehen. Aber ich bin mir sicher, dass auch diese Zeit eine unvergessliche Zeit werden wird. Ich werde über mich hinaus wachsen müssen und so wird mein Selbstbewusstsein wieder einmal gestärkt. Meine Beziehung zu meinem Freund wird durch dieses Abenteuer mit Sicherheit noch fester werden. Denn in Extremsituationen zusammenzuhalten verlangt einem vermutlich einiges ab. Das durften wir in Melbourne bereits einmal erleben.

Aber wie bei der letzten Reise, wird uns diese Erfahrung für immer bleiben und für das Leben nach unserer Reise stärken und selbstbewusster machen. Ich freue mich auf das Abenteuer, auch wenn ich mich manchmal frage, ob ich das Richtige tue.

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